Medizinalrat
Dr. Ernst G. KOHOUT
Facharzt für Lungenkrankheiten
Gerichtlich beeideter und zertifizierter Sachverständiger

Allergie

Definition:
Im Allgemeinen versteht man darunter eine angeborene oder erworbene Änderung der Reaktionsfähigkeit des Immunsystems gegenüber körperfremden, aber eigentlich unschädlichen Substanzen, die auch Allergene genannt werden.

Zur Zeit sind 4 Typen von Allergien bekannt, mit jeweils anderen immunologischen Mechanismen (d.h an der jeweiligen Überempfindlichkeitsreaktion sind andere Immunzellen beteiligt). Dadurch haben die 4 Typen von Allergien auch unterschiedliche Krankeitsbilder.
Der in der Bevölkerung häufigste, aber auch bekannteste Allergietyp, ist der Typ 1.

Mögliche
Auslöser:
Die Typ 1-Allergie, durch IgE-Antikörper vermittelt
(= Überempfindlichkeitsreaktion vom Typ 1): 
Pollen, Gräser, tierische Epithelien v.a von Hund, Katze, Pferd, Hase, Meerschweinchen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, ...

Mögliche
Symptome:

Hautauschlag, v. a in der Kindheit (Neurodermitis), rinnende Nase, sog. "Heuschnupfen", Husten, bis hin zur Entwicklung eines allergischen Asthma bronchiale mit Atemnot.
Im schlimmsten Fall sog. "anaphylaktische Reaktion" mit schwerster Atemnot.

In herkömmlichen Allergie-Tests werden diese Allergien meist zuverlässig erkannt. Zur genaueren Beurteilung sind dann noch der ECP-Wert und die Beurteilung einer Histamin-Intoleranz von Bedeutung.

Pollenflug

Pollenallergie

Überempfindlichkeitsreaktion vom Typ 1
Pollenkalender
 
Allergenbelastung mäßig
Allergenbelastung stark
Allergenbelastung sehr stark 

 

  März April Mai Juni Juli August
Erle            
Hasel            
Esche            
Birke            
Eiche            
Walnuss            
Wegerich            
Gräser            
Beifluß            
Ragweed            

 

Generell ist die globale Erwärmung ein Grund für längere Blütezeiten und damit mit ein Grund für stärkere bzw. längere Belastung für allergische Personen. Die Blüte beginnt im Frühjahr und dauert im Herbst länger. Bei der Esche z.B weiß man daß sich die Blütezeit in den letzen 25 Jahren einen vollen Monat vorverlagert hat und somit die Belastung auch zugenommen hat. Bei den Gräsern ist die Blüte nur zum Teil vorverlagert, zum Teil sind aber die Pollen- mengen höher.

Für die Beobachtung der gerade herumfliegenden Pollen gibt es eine eigene Apparatur. Über eine Pumpe wird Luft in eine rotierende Trommel gesaugt, wobei die Wand der Trommel eine spezielle Beschichtung hat, an der die Pollen haften bleiben. Dann werden die Pollen unter dem Mikroskop ausgezählt und den jeweiligen Pflanzen zugeordnet. Warum eigentlich nur manche Pollen Allergien verursachen, ist noch nicht bekannt. Die Pollen, die Probleme machen, sind eigentlich gar nicht so häufig. Es gibt Pollen, von denen Unmengen in der Luft sind, und niemand bekommt darauf eine Allergie.